In Döteberg, wo sich das Calenberger Land zwischen Leine und Deister erstreckt, liegt mein Blumenfeld. Es ist ein Feld mit einjährigen Sommerblumen zum Selberschneiden. Jedes Frühjahr säe ich Samen aus, grabe Zwiebeln und Knollen ein und freue mich auf den Sommer mit seiner Blütenfülle, in die ich mit Leib und Seele eintauche. Das Blumenfeld begeistert mich jedes Jahr aufs Neue und mir kommen immer wieder wertvolle Erkenntnisse und tiefere Einsichten, die mein Leben bereichern. Auf fruchtbarem Boden zu stehen, die Weite des Himmels über sich zu spüren, umgeben von frischblumigen Düften und dabei dem Brummen von Hummeln zu lauschen, während sie in weit geöffnete Blüten eintauchen, sind immer wieder ganz besondere Momente.

Entspannende Atmosphäre - und doch herrscht hier ein Summen und Brummen, eine emsige Beschaffenheit. Wie Insekten und alle anderen Lebewesen sind auch Pflanzen eifrig damit beschäftigt ihre Existenz zu schützen. Sie möchten ihre Art erhalten, Samen reifen lassen und an fruchtbaren Boden weitergeben. Dazu haben sie sich auf elegante Art und Weise außergewöhnliche Strategien ausgedacht um befruchtet zu werden. Sie locken und belohnen, fangen, betrügen und täuschen ganz gezielt im ständigen Wettlauf um die Gunst von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten. Verführerische Düfte, Leuchten in auffälligen Farben und Anlocken mit besonderen Blütenformen kennen kaum Grenzen.